H-Bahn der Technischen Universität Dortmund
Vogelpothsweg 85, 44227 Dortmund
Am 2. Mai 1984 wurde eine automatisch gesteuerte Großkabinen-Hängebahn, kurz H-Bahn genannt, als erstes automatisches Nahverkehrssystem der Bundesrepublik Deutschland feierlich eröffnet. Als Pilot- und Forschungsprojekt geplant, verbindet das öffentliche Nahverkehrsmittel noch heute die etwa 1,2 Kilometer auseinanderliegenden Universitätsflächen des Campus Nord in Groß-Barop und des Campus Süd in Eichlinghofen miteinander. Die Strecke wies eine Länge von zunächst 1,05 Kilometern auf und wurde von zwei Fahrzeugen befahren. Nach drei Jahren Bauzeit wurde 1993 eine erste 900 Meter lange Erweiterung mit einer neuen Abzweigung und zwei neuen Stationen, in Eichlinghofen und am S-Bahn-Haltepunkt Dortmund Universität, fertiggestellt. Eine weitere 1212 Meter lange Verlängerung in das westlich des Nord Campus gelegene Technologiezentrum, das im Mai 1985 eröffnet wurde am 19. Dezember 2003 eröffnet. Das Streckennetz misst heute 3,162 Kilometer.
Bereits im Frühjahr 1977 war eine Studie erarbeiten worden, die ein von dem stark bewegten Universitätsgelände und den engen dörflichen Straßen unabhängiges Verkehrssystem konzipieren sollte. Entwickler und ursprünglicher Hersteller dieses Systems ist die Firma Siemens, die das Produkt als SIPEM (Siemens People Mover) bezeichnet hatte. Die Firmen Siemens und DüWag entwickelten schließlich eine spurengebundene Bahn mit Stahlstützen, Fahrbahnträger und den führerlos fahrenden, über einen Zentralrechner gesteuerten, Kabinen. Diese Kabinen der H-Bahn hängen mit je zwei Fahrwerken an einem unten geschlitzten Hohlkastenträger, in dessen Innern Antrieb, Führung und Stromversorgung wettergeschützt untergebracht sind. Die H-Bahn wird von einer zentralen Leitstelle aus überwacht und kommt so ohne Fahrpersonal in den Zügen aus. Sie kann, je nach Auslastung, im Takt- oder im Rufbetrieb eingesetzt werden, wobei im letzteren der Fahrgast sich die Kabine wie einen Personenaufzug per Knopfdruck „bestellt“.