Kolumbarium Duisburg
Wintgensstraße 72, 47058 Duisburg
Die ehemalige evangelische Kirche an der Wintgensstraße liegt im innenstadtnahen Stadtteil Duisburg-Duissern. Entworfen wurde sie von Lothar Kallmeyer, einem wichtigen Vertreter des modernen Kirchenbaus im Rheinland und in Westfalen. Seit 2008 steht sie unter Denkmalschutz.
Der skulpturale Baukörper aus zwei ineinander gestellten Sichtbetonschalen mit unterschiedlichen Radien gebildet. Aus der äußeren Schale entwickelt sich der glockenlose Turm. Holzboden und Holzdecke mildern im Innenraum die Atmosphäre der ansonsten rohen Baumaterialien. Die liturgische Richtung wird im ungerichteten Baukörper durch Möblierung, Altarbereich und Wandkreuz gebildet. Altar und Taufbeckenunterbau bestehen aus U-förmig gebogenen Aluminiumplatten, die Kanzel aus Sichtbeton.
Aufgrund der rückläufigen Zahl an Gemeindemitgliedern wurde die Kirche ab 2004 nicht mehr genutzt. Nach sieben Jahren Leerstand begannen 2011 die denkmalgerechte Sanierung und der Umbau zum Kolumbarium. Dafür wurden in den Kirchenraum regalartige Wände zur Aufnahme von Urnen um einen etwas verkleinerten Sitzbereich herum aufgestellt. Der Charakter des Gebäudes und seine sakrale Ausstattung blieben vollständig erhalten. Auch Gottesdienste können weiterhin gefeiert werden können.
Im Gemeindezentrum ist im Untergeschoss weiterhin eine Kindertagesstätte untergebracht. Der ehemalige Gemeindesaal wird für private Trauerfeiern und weitere Veranstaltungen wie beispielsweise Ausstellungen vom Beerdigungsinstitut genutzt bzw. vermietet.