Johanneskirche
Glockengarten 70, 44803 Bochum
Die Johanneskirche in Bochum-Altenbochum ist das einzige realisierte sakrale Bauwerk des Berliner Architekten Hans Scharoun. Scharoun gilt als einer der bedeutendstern Vertreter der "organischen Architektur".
Die unregelmäßig gefaltete Dachfläche erzeugt einen spannungsvollen Innenraum, der sich durch eine außergewöhnliche Akustik auszeichnet. Hinzu kommt eine spirituelle Atmosphäre durch gekonnt gesetzte Lichtelemente im Dach und in den gemauerten Wänden. Die im Strangpress-Verfahren hergestellten Ziegel sind eine Reminiszenz an den Standort „Glockengarten“, in dem neben einer Glockengießerei auch eine Ziegelei stand. Die raue Materialität, der edle Quarzitboden unterstreichen das Gesamtkunstwerk.
Der Kunstbezug in der Scharounkirche wird ausgedrückt durch eigens entworfene Leuchter des Bremer Bauhauskünstlers Wilhelm Wagenfeld und ein Altarbild des Künstlers Fritz Winter. Sogar Joseph Beuys hat hier gewirkt: er veranstaltete 1979 in der Johanneskirche eines seiner viel beachteten Kunstgespräche.
1997 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt. Der Initative Scharounkirche, in der sich ab 2007 engagierte Gemeindemitglieder zusammenschlossen, gelang es durch Eigenmittel, Spenden und Fördermittel die dringend erforderliche Sanierung des Baus zu finanzieren. 2012 wurde das Dach in Kupfer neu gedeckt, 2014 folgte die historische Lichtwand mit einer Schutzverglasung versehen. 2016 konnte die Sanierung durch die Architekten Detlev Bruckhoff und Andreas Gehrke abgeschlossen werden.