St. Theresia
Polsumer Straße 108, 45869 Gelsenkirchen
Die katholische Kirche St. Theresia wurde 1958–1960 für die Bewohnerinnen und Bewohner der neuen Siedlung errichtet, die in unmittelbarer Nähe zur Kokerei Hassel im Gelsenkirchener Norden entstand. Als erster Kokereineubau nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Industrieanlage 1953 in Betrieb und beschäftigte mehr als 650 Mitarbeiter, für die in der Nachbarschaft Wohnungen und Infrastruktureinrichtungen geschaffen wurden.
Zum Bau des neuen Gotteshauses gründete sich 1957 ein Kirchbauverein, der den Kölner Architekten Karl Band beauftragte. Band war ein bedeutender Kirchenbaumeister der Nachkriegsmoderne und wirkte vor allem im Rheinland.
Die 1960 geweihte Kirche steht seit 1999 unter Denkmalschutz. 2007 wurde sie geschlossen. 2015/2016 diente sie als Notunterkunft für rund 100 Flüchtlinge
Unter der Dachkante des Backsteinbaus auf trapezförmigem Grundriss verläuft ein Zickzakfries aus Beton. An der Südseite ist die untere Reihe der dreieckigen Felder verglast und sorgt so für dezente Beleuchtung im Innenraum. Zusätzlich sind in vertikale Betonstreifen im Westen und Norden der Kirche rautenförmige Buntglasfenster eingelassen.
Der hohe runde Turm ist zur Hälfte in die westliche Außenwand der Kirche geschoben und markiert so den Kreuzungsbereich Polsumer Straße/Flachsstraße. Seine Untergeschosse dienten als Taufkapelle.
Ebenfalls als Halbrund aus dem Kubus ragt die Marienkapelle im Norden. Von außen nicht ablesbar ist die Apsis im Osten, eine halbrunde, raumhohe Betonschale, in der sich über dem Altar ein Kreuz, gestaltet von dem Marler Künstler Hermann Klunker, erhebt. Daneben wurde 1967 eine Orgel installiert.
Auf dem Grundstück befinden sich neben der Kirche das Pfarrhaus, eine Küsterwohnung, der Kindergarten und eine Wohnung für dessen Leitung.