Terrassenhaus Girondelle
Girondelle 84-90, 44799 Bochum
Das in Bochum ab Ende 1967 errichtete Wohnhaus „Girondelle“ ist ein herausragendes Beispiel für die Möglichkeiten des Typus des Terrassenhauses, dessen Grundidee schon in den 1920er Jahren entstand.
Das Terrassengebäude Girondelle befindet sich auf dem höchsten Hügel in der Nähe der neu gegründeten Ruhr-Universität. Mit seiner enormen Länge von etwa 200 Metern, seinen acht Etagen und der im Erdgeschoss 27 Meter tiefen Ausdehnung dominiert es den Straßenzug. Die 211 Wohneinheiten umfassen unterschiedliche Größen – vom kleinen Studenten-Appartement bis zur 6-Zimmer-Wohnung für die Großfamilie. So sollte eine hohe soziale Durchmischung erreicht werden. Die Verwendung von Fertigbauteilen ermöglichte es ein attraktives Wohngebäude im Rahmen der Kosten des sozialen Wohnungsbaus zu realisieren.
Erschlossen sind die Wohnungen durch Mittelflure, Laubengänge und vier im Außenbild erkennbare Treppentürme, die das Gebäude in fünf Abschnitte gliedern.
Durch seine Verjüngung und Staffelung der Geschosse sowie Rücksprünge in der Fassade wirkt der Baukörper nicht massig, sondern ausgewogen aufgelockert. Bei dieser Gebäudeanlage gibt es allerdings im Inneren unbelichtete Teile, in denen Erschließungswege und innenliegende Küchen untergebracht sind. Jede Wohnung verfügt über einen Freisitz, die dem Gebäude im Zusammenspiel mit dem nach außen sichtbaren Betonraster seine einprägsam strukturierte Erscheinung geben.
Ein weiteres Beispiel für den in der Nachkriegsmoderne beliebten Typus der Terrassenhäuser ist das Hügelhaus in Marl.