Trauerhalle Ost
Feldmark 107, 44803 Bochum
Nach dem Zweiten Weltkrieg dehnte sich der Bochumer Zentralfriedhof am Freigrafendamm immer weiter aus, die neuen Gräberfelder lag weit entfernt von den vorhandenen Trauerhallen, so dass Ende der 1960er Jahre eine neue Friedhofshalle geplant wurde. Sie war das letzte größere Projekt des Bochumer Stadtbaumeisters Ferdinand Keilmann. Realisiert wurde sie erst nach seiner Pensionierung durch den von der Firma Philipp Holzmann beauftragten Architekten Hans-Rolf Dönges, der sich an Keilmanns Entwurf orientierte.
Die als Solitär konzipierte Trauerhalle Ost gliedert sich in seiner Konstruktion und Gestaltung in drei übereinanderliegende Zonen. Der Sockel besitzt auf jeder Seite drei Stahlbetonstützen mit glatten Sichtbetonoberflächen. Zwischen diesen Stützen befindet sich eine farbige Bleiverglasung mit abstrakten Mustern, die von grau gefassten Betonrahmen gehalten wird. Der Entwurf für diese Gestaltung stammt von dem Bochumer Glaskünstler und Architekten Egon Becker, mit dem Keilmann bereits zuvor zusammengearbeitet hatte. Auf den Stützen erhebt sich ein horizontales Sichtbetonelement, das auf allen Seiten weit über die Sockelzone hinausragt. Darüber befindet sich ein ebenfalls quadratischer und skulptural gestalteter Sichtbetonkörper, der vertikal mehrfach gestaffelt ist und mit seinem gezackten Dachabschluss an eine Krone erinnert. Im Innenraum bildet der rote Klinkerboden bildet einen Kontrast zum grauen Sichtbeton.