Woldenmey-Siedlung
Woldenmey 49, Hafer Vöhde 20–24, Herbrechterweg 1–5; Liethschulteweg 2–14, 44329 Dortmund
Die Woldenmey-Siedlung im nordöstlichen Dortmunder Stadtteil Derne entstand Ende der 1960er Jahre als eine zeitgenössisch typische Großwohnsiedlung auf der grünen Wiese. Dabei galt sie in ihrer Entstehungszeit als Musterbeispiel städtebaulicher Planung. Zwischen 1967 und 1969 zum großen Teil in moderner Fertigbauweise von der Hoesch-Wohnungsbaugesellschaft (einer Vorgängergesellschaft der Wohnbau Westfalen GmbH und der Vivawest Wohnen GmbH) erbaut, sollten die bis zu zwölf Stockwerke hohen Häuser vor allem Beschäftigten der Hoesch-Stahl AG mit ihren Familien preisgünstigen und modernen Wohnraum bieten. Weitläufige Grün- und Freiflächen rundeten das familienfreundliche Gesamtbild ab.
Die insgesamt vierzehn Gebäude des Quartiers mit sogenannten H-Grundrissen bilden aus der Vogelperspektive betrachtet eine Raute. Um den häufig anzutreffenden eintönigen Charakter von „Hochhaussiedlungen“ zu vermeiden, wurden die Häuser in ihrer Höhe gestaffelt und gegeneinander versetzt angeordnet. Die mehr als 400 Wohnungen sind dabei in eine weitläufige, gepflegte Grünanlage mit Spielflächen und Ruhezonen eingebettet. Das Wegenetz im inneren Siedlungsbereich ist autofrei. So können Kinder hier unbeschwert spielen. Bänke und Wiesen bieten sich zum Entspannen an oder ermöglichen den Austausch unter Nachbarn und Freunden.
In den Jahren 2014 bis 2015 wurden die Außenanlagen neu gestaltet. Durch helle und barrierefreie Eingangsbereiche fand eine deutliche Aufwertung des Wohnkomforts statt. Insbesondere für ältere Menschen und Familien mit Kindern gewinnt Woldenmey seitdem erheblich an Attraktivität. Dazu trägt außerdem bei, dass sich die kinderfreundliche Atmosphäre unmittelbar am Rande des Quartiers fortsetzt. Hier befindet sich ein weiterer Spielplatz mit angeschlossenem Rasenbolzplatz. Ein Kindergarten ist fußläufig erreichbar und eine Grundschule so gelegen, dass Kinder auf ihrem Schulweg keine Straße überqueren müssen. Ergänzt werden diese Angebote durch eine Kindertagesstätte in der Siedlung selbst. Im traditionellen Waschhaus, das tatsächlich bereits den ersten Bewohnern Ende der 1960er zur Verfügung stand, können die Mieter auch heute noch in den dort bereitgestellten Maschinen ihre Wäsche waschen.
Schon 2013 hat Vivawest ein neues Servicebüro in der Siedlung eröffnet. Vermieter und Hausmeister kümmern sich hier direkt vor Ort um die Belange der Bewohner und Mietinteressenten. Dabei werden die Räumlichkeiten je nach Bedarf auch für nachbarschaftliche und ehrenamtliche Aktivitäten zur Verfügung gestellt, die wesentlich dazu beitragen, die Wohn- und Lebensqualität im Quartier zu verbessern. Mit der Planung und Umsetzung solcher Initiativen durch die Bewohner selbst ist zugleich gewährleistet, dass sich das Engagement tatsächlich an deren Bedürfnissen orientiert.