Bochum
Bauwerke und Siedlungsstrukturen der Nachkriegsarchitektur prägen das Ruhrgebiet wie kaum eine andere Region Deutschlands. Das interaktive Projekt Mythen der moderne lädt mit einem Audiowalk dazu ein, die Architektur der 1950er Jahre vor Ort (wieder) zu entdecken. Dabei werden in der von Pia Janssen konzipierten, von Bettina Erasmy literarisch anverwandelten Inszenierung die scheinbar so verschiedenen Bereiche Architektur, Literatur und Klang zu einem besonderen Hörort zusammengeführt.
Das Pilotprojekt für Mythen der Moderne in Bochum rund um die Viktoriastraße fasst die Erzählungen aus zahlreichen Interviews mit den Bewohnern zu einem Stimmenraum zusammen. Ausgangspunkt ist der Pavillon, ein auffallender Fünfzigerjahre Bau. Mit Kopfhörern ausgestattet, begeben sich die Nutzer von dort auf eine Tour. Beabsichtigt ist die Auflösung der Linearität der Zeiterzählung. Stadtgeschichtliche Ablagerungen können gleichzeitig hörend nacherlebt werden und verbinden sich mit heutigem Wahrnehmungen aus unterschiedlichen Perspektiven.
Im Flanieren zwischen den Zeiten und auf den Straßen und Hinterhöfen des Viktoriaviertels erlebt der Audiowalker unmittelbar, wie individuelle Geschichten sich zu einem kollektiven Narrativ verdichten: Die Stimme der Stadt. Sie führt uns durch die Straßen, an den urbanen Markierungen vorbei, lässt uns hinter die Fassaden schauen. So erlebt der Audiowalker akustisch ein Stück Stadt- und Zeitgeschichte, die von den Spuren der Menschen geprägt wurde.
Eröffnungswochenende: 23. und 24. Juni 2018, 16:00–22:00 Uhr
Finissage: 27. Oktober 2018, 16:00–20:00 Uhr