DOC - Dortmunder Centrum für Medizin & Gesundheit
Kampstraße 45-47, 44137 Dortmund
Nach der Einreichung der Baupläne für den Gebäudekomplex an der Kampstraße im April 1975 begann bereits im Herbst desselben Jahres der Bau durch den Architekten Harald Deilmann. Am 29. August 1978 erfolgte die Fertigstellung.
Die Kampstraße bot sich als Standort des Komplexes in der Lage der Innenstadt besonders an. Nach den massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurde die Dortmunder Altstadt fast komplett neu geordnet. Die Überprägung des mittelalterlichen Stadtkerns bot Architekten die Möglichkeiten alte Maßstäbe zu überwinden und neue architektonische und städtebauliche Ideale zu verfolgen. Diese seit den 1950er Jahren propagierte Neuordnung wurde in Dortmund in großer Konsequenz umgesetzt und setzte sich in den folgenden Jahrzehnten fort. Die Kampstraße erfuhr eine leichte Veränderung in der Lage und wurde durch ihre Verbreiterung auf fast 40 Meter zusammen mit dem Brüderweg zu einer neuen Ost-West-Achse parallel zum Hellweg. Die hier enstandenen Büro- und Geschäftshäuser sollten der Dortmunder City ein modernes Gesicht geben.
Der Gebäudekomplex der WestLB und Dresdner Bank ist ein herausragendes Beispiel der Architektur dieser Zeit. Harald Deilmann, der zu den bekanntesten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts gehörte, setzte die Architekturideale der Nachkriegsmoderne nahezu programmatisch durch, verlieh seinen Gebäuden dabei jedoch stets eine eigene Handschrift. Trotzdem verzichtete er bei der Gestaltung des Baus nicht auf den formalen Verweis zu den Geschwisterbauten, den Gebäuden der WestLB in Münster und Düsseldorf, die ebenfalls seiner Feder entstammen. Die dominanten Gestaltungselemente des mehrgeschossigen, gestaffelten Bauwerks sind vor allem die weißen Leichtbetonbänder im Wechsel mit den dazwischen liegenden Fensterbändern aus braun bedampften Sonnenschutzverglasungen und dunklen Aluminiumrahmen.
Zwischen 2011 und 2014 wurde der gesamte Gebäudekomplex saniert und zu einem Ärztehaus umgebaut. Planung und Umbau erfolgten durch das Düsseldorfer Architektenbüro Eller und Eller. Die unverwechselbare Handschrift Deilmanns sollte dabei erhalten bleiben. Das zeittypische äußere Erscheinungsbild wurde weitestgehend beibehalten. Sowohl die Aluminiumfenster als auch die goldbedampften Sonnenschutzgläser mussten extra angefertigt werden, um die typische Optik der Fassade zu bewahren. Beides war zu dem Zeitpunkt nicht mehr erhältlich. Innenarchitektonische Details wurden jedoch im Zuge der Räumung der ehemaligen WestLB nahezu komplett entfernt. Lediglich das geflieste Treppenhaus blieb erhalten. Der Rest wurde neu gestaltet.