Heilig Geist Kirche
Meybuschhof 9, 45327 Essen
Die Heilig Geist Kirche in Essen-Katernberg wurde 1955–57 errichtet. Der Entwurf ist von Gottfried Böhm, einem der bedeutendsten Architekten der Nachkriegsmoderne, von dem unter anderem auch die Kirchen St. Albertus Magnus und St. Joseph in Bochum sowie das Pfarrzentrum St. Thomas Morus in Gelsenkirchen stammen.
Neben der Kirche gehören zu dem Ensemble vier Backsteinhäuser auf längsreckigem Grundriss, in denen ein Kindergarten, das Pfarrhaus, das Pfarrheim und die Kaplanei untergebracht waren und zum Teil bis heute als solche genutzt werden.
Der Grundriss der Kirche setzt sich zusammen aus einem langrechteckigen Raum, dem Mittelschiff, das von einem – in der Achse leicht nach Osten versetzten – Quadrat durchdrungen wird. Von außen betrachtet scheinen zwei flache Ziegelbauten, die die Formensprache der Nebengebäude aufnehmen, als Seitenschiffe das Langhaus einzuklammern. Im Norden schließt sich ein kleiner quadratischer Anbau an, in dem sich die Sakristei befindet. Auf der nordöstlichen Ecke des Quaders erhebt sich ein schmaler Glockenturm, der deutlich kleiner realisiert wurde als in den Ursprungsplänen vorgesehen.
Die Wände des „eingeschobenen“ Mittelschiffs setzen sich von den roten Ziegeln der übrigen Gebäudeteile durch ihre weiße Farbe und die großen Fensterflächen ab. Die Stirnseiten sind mit Naturstein verkleidet. Das zu den Schmalseiten schwungvoll abfallende Hängedach wird mittig von zwei Dreieckspylonen aus Beton getragen wird.
Die Konstruktion wird durch Stahlseile im Inneren unterstützt. Mitten durch die Pylone hindurch verläuft auf Dachhöhe der Seitenschiffe ein horizontaler Betonträger.
Während außen der Eindruck zweier ineinander gesteckter Bauten entsteht, wird im Inneren eine einheitliche Raumeinwirkung unter dem Zeltdach erzielt.
An seiner höchsten Stelle, an der Spitze der Pylone, ist der Innenraum 15 Meter hoch. Die Bankreihen sind ausgerichtet auf einen schlichten Marmoraltar, der im Zentrum der Kirche steht. Gottfried Böhm entwarf ihn, ebenso wie Beichtstuhl und Taufbecken, selbst.
Ein Unterkirche, ein abgesenkter Bereich hinter dem Altar, wurde ursprünglich als Werktagskirche genutzt, dient heute aber vor allem als Begegnungsraum für Gruppen.
Die Fenster der Heilig Geist Kirche wurden 1987 von dem Glaskünstler Hans-Joachim Klos neu gestaltet