Lukaskirche Hagen
Schillerstraße 27, 58089 Hagen
Die Lukaskirche in Hagen-Eckesey wurde 1955-57 von Hans Erwin Nau errichtet. Zwischen der Volme, einem Nebenfluss der Ruhr mit überquerender Bundesstraße 54 und einem breiten Fernverkehrs-Schienenband liegt sie gegenüber des Wielandplatzes. Die Umgebung ist geprägt von reiner Wohnbebauung. Ein Evangelischer Kindergarten und ein Pflegeheim grenzen im Südwesten an die Kirche.
Das mit Ziegelsteinen verkleidete Kirchengebäude erhebt sich über einem eiförmigen Grundriss. Während ein Turm südöstlich in den Bau eingebunden ist, befindet sich im Nordwesten ein Sakristei-Anbau. Nach Nordosten weitet sich der Baukörper kragenförmig aus. Das Schieferdach folgt dem gerundeten Grundriss und sein First verläuft mittig von Nordwesten nach Südosten. Die Fassade bildet eine nahezu geschlossene Form. Der östliche Haupteingang wird durch drei große mehrteilige Fenster betont und von einer umlaufenden Fensterreihe im Erdgeschoss begleitet. Drei größere mehrteilige Fenster sind links vom Turm eingelassen. Ein Erker mit Steinrelief links neben dem Anbau hebt sich leicht von der Fassade ab.
Das Kircheninnere wird von dem hölzernen Deckenzelt mit Firstlinie in der Mittelachse dominiert. Dieses ruht auf 14 freistehenden Rundpfeilern, die dem eiförmigen Grundriss folgen. Die Auskragung bildet das einzige Seitenschiff und beinhaltet ein Emporengeschoss, auf dem die Orgel integriert ist. In das Erdgeschoss sind drei Bankblöcke gesetzt, wovon zwei zentral angeordnet sind und einen mittleren Gang bilden, der auf den Altarbereich im südwestlichen Rund ausgerichtet ist.
Der geschlossene und gerundete Baukörper steht im bewussten Kontrast zu der umliegenden, sehr hohen und kompakten Wohnbebauung und tritt damit deutlich städtebaulich hervor. Da die Rundform in Westfalen erst zum Ende der 1950er Jahre durch den Architekten Denis Boniver geläufig wurde, stellt die Lukaskirche für westfälische, evangelische Verhältnisse eines der frühsten Beispiele dar. Trotz seines Zentralraumcharakters handelt es sich um einen deutlich gerichteten Kirchraum, der durch die Firstlinie und die innere Struktur erkennbar wird. Man kann daher von einer Mischform von Zentral- und Längsbau sprechen, der Tendenzen zur zeittypischen Sonderform aufweist.