Petruskirche
Vehrenbergstraße 84, 45968 Gladbeck
Im Zuge des Bevölkerungswachstums, den Gladbeck nach dem 2. Weltkrieg erlebte, entstanden neue evangelische Kirchengemeinden, darunter auch im Stadtbezirk Rosenhügel. Hier hatte sich bereits 1955 ein Kirchbauverein gegründet, dessen Vorstellungen für eine moderne Kirche schließlich in den frühen 1960er Jahre durch den Düsseldorfer Architekten Karl Wimmenauer in einen konkreten Entwurf umgesetzt wurden. Im Herbst 1965 erfolgte die Grundsteinlegung und im Frühjahr 1967 wurde die Kirche eingeweiht.
Es entstand ein plastisch durchgeformter, aber zugleich hermetisch wirkender Baukörper. Er besteht aus mehreren, teilweise geraden und teilweise gekrümmten Wänden, die gemeinsam den Kirchenraum umschließen. Die ziegelverkleideten Wände sind fensterlos und ragen über das Flachdach der Kirche hinaus, was die plastische Wirkung der Wände betont. Auch der Turm besteht aus zwei schlanken, halbkreisförmig gebogenen Wandscheiben und ist ebenfalls mit Ziegel verkleidet. Die senkrechten Fugen zwischen den Wänden sind verglast und dienen der Belichtung des Kirchenraumes.
Besonders auffällig sind die drei gerundeten Wandsegmente. Sie bilden im Inneren der Kirche drei halbkreisförmige Nischen (Konchen) aus, in denen der Altar, die Kanzel und das Taufbecken in gleichwertiger Weise um den Kirchenraum herum platziert sind. Das Gestühl ist in drei Blöcken angeordnet und auf die beiden Konchen mit Altar und Kanzel ausgerichtet. Eine weitere Besonderheit ist die vollkommen glatte Decke, die den gesamten Kirchenraum stützenfrei überspannt und durch eine umlaufende Fuge von den Außenmauern abgesetzt ist. Die blaue Farbe der Decke steht in spannungsvollem Kontrast zum Rot der Ziegelwände. Die eigenwillige Architektur und die Farbgestaltung sind bis heute weitgehen unverändert erhalten geblieben.