St. Barbara
Klausstraße 1, 47226 Duisburg
Ihre Namensgeberin ist die Schutzheilige der Bergleute: die Kirche St. Barbara, die 1961–1964 in einem Wohnquartier für die Beschäftigen der unmittelbar benachbarten Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG errichtet wurde.
Entworfen wurde St. Barbara von Toni Hermanns, der für weitere Kirchen- und Verwaltungsbauten im Ruhrgebiet, darunter die Liebfrauenkirche in der Duisburger Innenstadt, verantwortlich zeichnet. Bereits bei der Planung wirkten der Glasmaler Joachim Klos für die wandfüllenden Glasbilder und der Bildhauer Waldemar Kuhn für den Altarstein mit.
Der Stadtteil wird wesentlich geprägt durch den Wohnungsbau, den die Firma Krupp in den 1910er und 20er Jahren für ihre Mitarbeiter errichten ließ. Zu dieser am Modell der englischen Gartenstadt orientierten Siedlungsarchitektur bildet der moderne asymmetrische Kirchenbau einen formalen Kontrast. Mit ihrem drachenförmigen Grundriss liegt die Kirche prominent auf einem langgestreckten Grundstück an der Biegung der Klausstraße. Das Dach ist als hyperbolisch-paraboloide Betonschale ausgebildet, die sich über dem Altarbereich nach oben biegt und mit einem Kreuz gekrönt wird. Die Wände sind außen und innen mit grobem Bruchstein aufgemauert. Zwischen Dach und Altarwand ist eine Fuge aus Buntglas gesetzt, die sich seitlich wandfüllend fortsetzt. So entsteht im Inneren eine besondere Lichtstimmung.
Ein ursprünglich vorgesehenes freistehendes Glockengerüst wurde nicht ausgeführt. Erst 1990 entstand der heutige Glockenturm, den Peter Wörmann entwarf. 1974 wurde zusätzlich ein Windfang vor dem südwestlichen Eingang errichtet.
2011 wurde die Kirche entwidmet, seitdem steht sie leer. Für die zukünftige Nutzung des seit 2013 denkmalgeschützten Bauwerks gibt es aktuell keine Pläne.