Lehmbruck Museum
Düsseldorfer Straße 51, 47051 Duisburg
Eingebettet in das Grün des Kant-Parks liegt seit 1964 das Wilhelm-Lehmbruck-Museum, das seinen Namen dem aus dem Duisburger Stadtteil Meiderich stammenden Bildhauer verdankt. Als Sammlung für moderne Kunst mit Schwerpunkt auf Skulpturen des 20. Jahrhunderts wurde es ab 1956 im Auftrag des Stadt konzipiert. Den Auftrag erhielt Lehmbrucks Sohn Manfred, ein damals in Stuttgart ansässiger Architekt, der den Bau in drei Abschnitten – entsprechend den verschiedenen Funktionen des Museums – realisierte.
Als erster Teil wurde 1964 die Große Glashalle fertigstellt, ein langgestreckter, kubischer Stahlskelettbau mit allseitiger Glasfassade, in dem wie in einer Vitrine die Sammlungen der Skulptur und Malerei sowie Wechselausstellungen gezeigt werden können. Der Innenraum bot durch ein flexibles Stellwandsystem und versetzte Geschossebenen weitgehende Anpassungsmöglichkeiten und abwechslungsreiche visuelle Beziehungen.
Gleichzeitig, aber formal gegensätzlich zur Großen Halle entstand der Lehmbruck-Trakt für das skulpturale und malerische Werk des Künstlers. Der Stahlbetonbau ist plastisch durchgliedert und betont nach innen gewandt. Die Galerieebenen sind in die Erde eingebettet. Die Räume gruppieren sich um ein offenes Atrium auf quadratischem Grundriss. Die Außenwände sind als gegeneinander versetzte gewölbte Betonschalen ausgebildet, zwischen denen sich hohe Fenster zum Park öffnen. Die Decke scheint über einem umlaufenden Oberlichtband zu schweben.
Neben Sichtbeton und Glas verwendete Lehmbruck natürlich anmutende Materialien wie braune Ziegel und weiße Kiesel.
Im Winkel zwischen den Baukörpern erstreckt sich der Skulpturenhof, der sich zum angrenzenden Kant-Park öffnet. Die hier aufgestellten Großskulpturen vermitteln zwischen der geometrisch klaren Architektur des Gebäudes und den fließenden Formen der Natur.
1983 beschloss der Rat der Stadt Duisburg die Ergänzung um einen Bau für Wechselausstellungen und beauftragte erneut Manfred Lehmbruck, der den 1987 eröffneten Erweiterungsbau in Kooperation mit dem Dortmunder Architekten Klaus Hänsch ausführte.
Der Komplex aus drei verschieden großen und fensterlosen Kuben schließt die dritte Seite des Innenhofs. Neben Ausstellungsflächen finden eine Bibliothek, Verwaltungsräume, Werkstätten und Depots Raum.Eine gläserne Brücke verbindet die Große Halle mit dem Erweiterungsbau.