Dortmund
Der Zeichner und Maler Alekos Hofstetter setzt sich in seinem 2012 begonnen Werkzyklus Tannhäuser Tor mit der stetigen Veränderung der Architektur der Epoche von 1950 bis 1980 auseinander.
Durch ihr mitunter rasantes Verschwinden offenbart sich das Scheitern ihres einstigen utopischen Versprechens. In seinen Zeichnungen und Gemälden konstruiert Hofstetter ein neues Verhältnis von Architektur und umgebender Landschaft, in dem diese Verlusterfahrung als Moment der Melancholie sichtbar wird. Dieser Eindruck entsteht durch die Gegenüberstellung ikonischer, emblematischer Architekturen und fremdartiger und verfremdeter Landschaften, wobei diese Arrangements teilweise mit Schriftzügen und Elementen aus Comics ergänzt werden. Die Verwendung einer scheinbar anachronistischen, an alte Drucktechniken Radierungen erinnernde Zeichentechnik, die allerdings mit Tusche und Edding simuliert wird, konterkariert das Moment der vergangenen Utopie. So oszillieren die teilweise großformatigen Arbeiten zwischen Gemälde, Comic und Radierung.
EVOL dagegen arbeitet mit Fundstücken aus dem öffentlichen Raum, Stromkästen, gebrauchtem Baumaterial, Betonpollern, denen er durch einfache Eingriffe eine neue Bedeutung verleiht.
Die verwandelten Banalitäten des Alltags transformiert er durch Hinzufügung von Farbe in Architekturen ganz anderer Maßstäblichkeit. So übermalt er den Sockel eines nicht mehr vorhandenen Technikgerätes mit der Fassade eines äußerst belanglosen Wohnhauses aus der Zeit des großen Massenwohnungsbaus, ohne den alten Klotz zuvor einer Säuberung zu unterziehen. Schmutz, Beschädigungen, Gebrauchsspuren machen die Individualität des Alltäglichen aus, werden zur Besonderheit, ermöglichen innere Entdeckungsreisen in die Geschichte von Ort und Objekt. Die Makel des Bestandes werden zum Schönheitsfleck des Neuen.
DOPPELPLUSMODERN ist Teil der Doppelausstellung - Architektur trifft Kunst zu der auch "Schwimmen in Geld" gehört.