Dortmund
Der Architekt Richard Schmalöer hat früh ein Faible für Baukunst entwickelt. Besonders angetan haben es ihm private Schwimmbäder aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders, die - gewissermaßen als unterirdische Tempel der Freizeit - von Wohlstand und wiedergewonnenem Selbstbewusstsein einer Nachkriegsgeneration erzählen.
In dem Zeitraum vom 17.08.-21.09.2018 öffnet das Einfamilienhaus in der Sckellstraße 12 die Räume des unterirdischen Schwimmbades, das 1966 vom Architekten Wilhelm Menne unter dem Garten des 8 Jahre älteren Hauses von Karl Quebbemann platziert wurde.
In diesem aktuell nicht mit Wasser gefüllten Schwimmbadraum zeigt das Architekturbüro SCHAMP & SCHMALÖER Fotos aus der von Richard Schmalöer herausgegebenen Buchpublikation „Schwimmen in Geld – private Hallenbäder des deutschen Wirtschaftswunders“.
Richard Schmalöer hat über einen Zeitraum von über 10 Jahren immer wieder Schwimmbäder aus den drei Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts fotografisch dokumentieren lassen und eine Auswahl von Bildern und Objekten zusammengetragen, die nur selten für die Öffentlichkeit zugänglich waren. Deutlicher dokumentiert kein anderer Bautyp, wie sich die junge Bundesrepublik von den 50er- bis zu den 70er-Jahren gewandelt hat, wie schnell aus den Krisenjahren wieder ein gehobener Lebensstandard, wenn nicht sogar eine gewisse Dekadenz erwachsen ist.
Klanginstallation „Ewig wechselnd“
Johanna Schmalöer und Lukas Kleitsch beschäftigen sich neben ihrer Musik auch mit allen Arten von Klang, Geräusch und Ton. In einer experimentellen Arbeitsweise werden Aufnahmen von Fundstücken verändert, verzerrt, übereinandergelegt oder einfach natürlich belassen. Durch das Zusammenfließen von Dingen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, entsteht eine Atmosphäre, die ungewohnte Reaktionen und Gefühle beim Hörer auslösen kann.
Ebenso wie man sich in dieser Atmosphäre langsam davontreiben lassen oder verlieren kann, kann man abrupt unterbrochen und zurück in ein Jetzt geworfen werden – sei es hellwach oder etwas verträumt. Ohne die Nutzung plakativer Klangmetaphern erzählen sie auf eine ganz eigene Art eine Geschichte von Auf und Ab, Rausch und Leere. Die beiden Musiker leben in Berlin und sind in verschiedenen Ensembles, Bands und Projekten verankert. Ihre stilistische Bandbreite reicht von experimenteller Musik über Klassik, Jazz, Indie bis zu Pop.
"Schwimmen in Geld" ist Teil der Doppelausstellung - Architektur trifft Kunst zu der auch DOPPELPLUSMODERN gehört.