Bochum
Die Sternwarte Bochum war die erste Station auf der Erdoberfläche die noch vor der NASA das Sputnik-Signal am 04.10.1957 empfangen hat. Sie war der Weltraumnachrichtenplatz in Westdeutschland. Die dort aufbewahrten Tonbänder der Mondmissionen der NASA sind Zeitzeugen eines, in den 1960er Jahren im Ruhrgebiet verbreiteten, positiven Zukunftsdenkens. Bochum, die Stadt der Zukunft war der Slogan.
Die in der Sternwarte Bochum (IUZ – Institut für Umwelt und Zukunftsforschung) vorhandenen Tonbandaufnahmen der Kommunikation der Sternwarte mit Apollo 8 (1968) und Apollo 11 (1969) dienen als Ausgangsmaterial für die Raum-Klang-Installation „MEANDER TAPES – MONDBAND Session“.
In Form von Tonbandschleifen in elliptischen Bahnen werden akustische Ausschnitte der Mondmission durch den Raum gespannt. Mehrere Tonbandmaschinen bewegen die Bänder auf Umlenkrollen durch den Raum.
Durch unterschiedliche Längen der Bandschleifen ergeben sich immer neue Variationen der Klang-Komposition.
Ein kreisförmiger, im Durchmesser 2 Meter großer Doppelspiegel schwebt im Zentrum der Tonbänder und rotiert um die eigene Achse. Durch seine Reflexionen verschieben sich die Blickachsen im Raum kontinuierlich. Die objektive Wiedergabe des aktuellen Augenblicks sowie das um sich selbst kreisen des Spiegels erzeugen ein optisches Kraftfeld im Zentrum der Installation.