In den 1960er-Jahren, im Klima großer gesellschaftlicher Reformbewegungen, wagte sich auch die Kirche an Veränderungen. Anstatt in Demut und mit respektvollem Abstand den Handlungen des Priesters zu folgen, sollte die Gemeinde von nun an aktiv in den Gottesdienst eingebunden werden. Das hatte auch Auswirkungen auf die Architektur neuer Kirchen: Die Kirchenbänke rückten nun näher an den Altar, der Altarraum wurde auf das Niveau der Gemeinde abgesenkt, und die Form der Kirchenräume betonte die Gemeinschaft der Gläubigen und die Nähe zum Priester. Dem Ideenreichtum der Architekten waren dabei keine Grenzen gesetzt. Darum zählen die Kirchen der 1950er- bis 1970er-Jahre noch heute zu den außergewöhnlichsten Bauwerken, die man im Ruhrgebiet entdecken kann. Darunter auch die Kirche St. Barbara in Duisburg-Rheinhausen.