Grugabad
Am Grugapark 10, 45133 Essen
Das Grugabad ist wie die Messe Essen, die Grugahalle und der Grugapark Teil des Geländes, das für die Große Ruhrländische Gartenschau 1929 angelegt und im Vorfeld der Bundesgartenschau 1965 mit einigen prägenden Bauten ergänzt wurde.
Der Entwurf stammt von Gerd Lichtenhahn, der auch am Bau der Grugahalle beteiligt war. Mit rund 58.000 Quadratmetern Gesamtfläche ist es das größte Freibad in Essen. Vier Schwimmbecken verschiedener Größen sind auf zwei Ebenen angelegt, die über eine Wendeltreppe verbunden sind. In der Mitte erhebt sich der markante Kamin der ursprünglichen Heizanlage, die seit 2012 außer Betrieb ist. Das Bad ist seitdem an das Biomasseheizwerk des Grugaparks angeschlossen.
Auf der oberen Ebene befindet sich ein beheizbares 50 Meter-Becken mit zehn Bahnen. Daneben liegt ein 4,50 Meter tiefes und 20 x 20 Meter großes Springerbecken mit 10-Meter-Sprungturm. Neun Unterwasserfenster ermöglichen es, die Springer vom darunter liegenden Kiosk zu beobachten. Auf der westlich errichteten Tribüne können 700 Zuschauer die sportlichen Wettbewerbe verfolgen.
Die untere Plattform dient dem Freizeitspaß. Das 22 x 63 Meter große, beheizbare Wellenbad war seinerzeit eines der ersten Wellenbäder in Deutschland. Daneben liegt am 25 x 80 Meter großen Nichtschwimmerbecken die sogenannte Elefantenrutsche.
Die beiden unterschiedlich langen Bahnen des skulpturalen Bauwerks erinnern an Elefantenrüssel. Dahinter schließen sich rund 25.000 Quadratmeter Liegefläche mit Kinderspielplätzen und Planschbecken an. Auch Pflanzenbeete mit Betonrahmungen gehörten zum ursprünglichen Gestaltungskonzept, sind jedoch nur teilweise erhalten. Drei kubische, zur Straße orientierte Bauten beherbergen die Umkleide- und Sanitäreinrichtungen. Daneben liegt die Hausmeisterwohnung. Die Gebäude sind in Stahlskelettbauweise ausgeführt und mit Ziegeln ausgefacht. Der Haupteingang, der sich im Südwesten befand, wurde um 1990 abgerissen.
Das Restaurant auf dem Freibadgelände wurde 2009 nach längerem Leerstand zu einer Kindertagesstätte umgebaut.
Obwohl 2012 einige Modernisierungsmaßnahmen erfolgten, besteht ein enormer Sanierungsstau für das Grugabad. Das Rheinische Amt für Denkmalpflege befürwortet die Eintragung des Bades einschließlich seiner Außenanlagen in die Denkmalliste. Das Verfahren ist jedoch noch offen. 2017 führte die Stadt Essen den Beteiligungsprozess „Zukunft Grugabad“ durch, um Ideen für den weiteren Betrieb zu finden. Nun sollen eine Machbarkeitsstudie und eine Marketingstrategie in Auftrag gegeben werden (Stand Januar 2018).